Vorlage - SGM/2022/081  

Betreff: Sachstandsbericht Integrationsbüro - Aktuelle Entwicklungen und Aussicht -
Status:öffentlich  
Beratungsfolge:
Ausschuss für Familie, Senioren, Soziales und Integration Anhörung
23.05.2022 
Sitzung des Ausschusses für Familie, Senioren, Soziales und Integration zur Kenntnis genommen     
Samtgemeindeausschuss der Samtgemeinde Meinersen Anhörung
Samtgemeinderat Meinersen Anhörung
21.06.2022 
Sitzung des Samtgemeinderates zur Kenntnis genommen     

Sachverhalt:

 

Mitte des Jahres 2019 endete die 50%-Förderung durch den Landkreis plangemäß. Die sozialpädagogische Einzelfallhilfe für (noch) nicht anerkannte geflüchtete Menschen gingen in die Zuständigkeit des Landkreises Ausländerstelle zurück. Somit entfielen 50% der Vollzeitstelle für die Integrationsarbeit. Die Betreuung anerkannter geflüchteter Menschen entfällt weiterhin auf diese Stelle.

 

Mit dem positiven Abschluss des Asylverfahrens endet die soziale Betreuung der Geflüchteten durch die Ausländerbehörde. Die Schließung der Versorgungslücke zwischen Ausländerbehörde und Jobcenter ist weiterhin ein Aufgabengebiet. Hier hat die Samtgemeinde Meinersen durch die Schaffung der Stelle des Integrationsbüros eine wichtige Vorreiterrolle inne. Im Rahmen der sozialen Betreuung finden sich verschiedene Themenbereiche wieder, die sowohl die Geflüchteten, aber auch die Engagierten in diesem Bereich betreffen. Zu nennen sind hier beispielhaft:

 

 Krisenintervention und Konfliktberatung (persönliche Krisen)

 Einzelfallbetreuung bei Familien in schwierigen Lebenslagen (Beispiel: Familie mit einem schwerbehinderten Kind)

 Behördenangelegenheiten

 Unterstützung bei der Arbeitsaufnahme (Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern, Erstellen von Bewerbungen etc.)

 Unterstützung bei der Bewältigung von Schulden, bzw. Verhinderung des Aufbaus

von Schulden

 Initiieren von Projekten, die die Integration fördern

 Ansprechpartnerin der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer*innen bei auftretenden Problemen

 Betreuung der Flüchtlingshelfer*innen (Raum für Austausch)

 Initiieren gemeinsamer Projekte Samtgemeinde/Ehrenamtliche

 

Soziale Integration kann nur vor Ort gelingen. Daher ist es wichtig, die Integrationsarbeit in der Kommune zu etablieren und als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen. Es bedarf unmittelbarer Kontakte zwischen Nachbarn, ehrenamtlichen Helfer*innen, Kirchengemeinden, Sportvereinen, Schulen, Kindertagesstätten, Firmen und Betrieben usw. vor Ort. Alle gemeinsam tragen einen erheblichen Teil zur Integration und vor allem ihrem Erfolg bei. Die Arbeit des Integrationsbüros setzt hier an.


 

Projekte:

Die Corona-Pandemie hat die Durchführung verschiedener Projekte massiv beeinträchtigt bis unmöglich gemacht. Projekte und Vorhaben, wie etwa ein Kochprojekt für Frauen, die Mitarbeit im Angebot „Stay and Play“, der Stammtisch von und mit Ehrenamtlichen oder ein gemeinsames Projekt mit der Schuldnerberatung der AWO, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden oder fest geplant waren, konnten nicht (mehr) stattfinden. Es ist eine wichtige Aufgabe des Integrationsbüros, diese Projekte und Vorhaben bei Bedarf nach der Corona-Pandemie zu reaktivieren.

 

Fahrradwerkstatt

Die Fahrradwerkstatt besteht seit dem Jahr 2015 und hat einen sehr großen Stellenwert in der Unterstützung der geflüchteten Menschen. Zu den Öffnungszeiten bestand sehr reger Besucherverkehr. Der Erwerb eines günstigen Fahrrades ermöglichte eine hohe Mobilität.

Zudem wurden die Geflüchteten angeleitet, kleine Reparaturen unter Anleitung durchzuführen, so dass sie in ihrer Selbständigkeit gefördert wurden.

 

Auch die Fahrradwerkstatt war während der pandemischen Hochphase geschlossen. Mittlerweile findet das Angebot wieder statt. Die Bereitschaft der Bürger*innen, Fahrräder für dieses Projekt zu spenden, ist nach wie vor hoch. Das engagierte Team der Fahrradwerkstatt bringt diese bei Bedarf in einen verkehrstauglichen Zustand und ermöglicht über die Ausgabe von Fahrrädern Geflüchteten zusätzliche Mobilität. Mit der Zunahme an neuankommenden Geflüchteten ist der Zulauf in die Fahrradwerkstatt wieder deutlich angestiegen.

 

Ausblick:

Die Projektarbeit hatte sich als wesentlicher Bestandteil des Integrationsbüros entwickelt, seitdem die Einzelfallhilfe punktuell nachließ. Ziel bleibt es, das Miteinander von geflüchteten Menschen und der hier bereits beheimateten Bevölkerung zu fördern und eine gelungene Integration herbeizuführen.

Umso wichtiger ist es, die während der Corona-Pandemie entfallenen Angebote an die bestehenden Bedarfe anzupassen und entsprechend nachzuholen.

hrend der pandemischen Hochphase leisteten die ehrenamtlichen Unterstützer*innen eine besonders wichtige und notwendige Arbeit.

 

Mit der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten Fluchtbewegung in Europa hat sich das Aufgabenfeld des Integrationsbüros erneut verschoben. Besonders zu Beginn waren die akute Nothilfe und die Unterstützung des großen ehrenamtlichen Engagements in der Bevölkerung eine wichtige Aufgabe. Mit der Reaktivierung des Lenkungskreises wurde ein (virtueller) Raum geschaffen, in dem sich die verschiedenen Vertreter*innen der Vereine, Initiativen, Organisationen und Kirchen austauschen und ihre Arbeit aufeinander abstimmen können. Das Integrationsbüro stellt neue, überregionale Informationen zur Verfügung und kommuniziert diese aktiv an die Interessierten. Es dient als Ansprechpartner für die Bürger*innen. Innerhalb der Verwaltung soll das Integrationsbüro bei Bedarf alle Anfragen zur Ukrainehilfe bündeln und koordinieren. Eine Vernetzung mit dem Landkreis wurde hergestellt.

 

Es wird davon ausgegangen, dass nach der bewältigten Akuthilfe perspektivisch die konkreten Integrationsaufgaben wieder deutlich zunehmen werden und mit dem Ende der Corona-Pandemie dann die für die Gemeinschaft äerst wichtige, bedarfsgerechte Projektarbeit wieder neuen Schwung erhalten wird.

 

 

Folgende Beteiligungsverfahren wurden eingeleitet:

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen:

NEIN

Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten:

JA

Beteiligung des Seniorenbeirates:

NEIN

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Keine

 

 


Anlage/n:

 

Keine

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