Nach rund 40 Jahren getaner Arbeit, hat die alte Orgel in der Müdener Friedhofskapelle ihren Dienst aufgegeben. Im Frühjahr erreichte die Friedhofsverwaltung die Meldung, dass die alte Orgel wegen verschiedener technischer Defekte nur noch eingeschränkt einsetzbar sei. Die Organistin Gisela Wiegmann war besorgt, dass die Orgel mitten in einer Trauerfeier unvermittelt aufhört zu spielen. Ein Reparaturversuch seitens der Samtgemeindeverwaltung ist aufgrund des Alters der Orgel und somit fehlender Ersatzteile gescheitert. Es stand fest – die Friedhofskapelle in Müden (Aller) braucht eine neue Orgel!
Doch das alte Pfeifeninstrument sollte nach so vielen Jahren treuer Dienste nicht einfach auf dem Sperrmüll landen. Auf Anregung des Bürgermeisters der Gemeinde Müden (Aller) Horst Schiesgeries hat die alte Orgel für ihren wohlverdienten Ruhestand ein neues Zuhause im Müdener Heimatmuseum gefunden.
Um diesem besonderen Anlass einen angemessenem Rahmen zu geben, fand am
11. Dezember 2023 ein Treffen mit dem Hausherrn Christhardt Meyer, Samtgemeindebürgermeisterin Karin Single, Bürgermeister Horst Schiesgeries, Gemeindedirektor Lutz Hesse, Pastor der St. Petri Kirchengemeinde Müden Jürgen Harting sowie der Organistin Gisela Wiegmann im Heimatmuseum statt.
Nach dem Umzug der alten Orgel in das Heimatmuseum wurde eine neue Orgel in der Friedhofskapelle Müden (Aller) aufgestellt. Das neue Instrument – eine Gloria Concerto - hat einen Korpus aus heller Eiche, zwei Manuale und ein 34-töniges Register. Eine große Registerbibliothek sowie ein hochwertiges Audiosystem ermöglichen ein besonderes Klangerlebnis. Um die Orgel mit ihren 30-tönigen Pedalen bei Bedarf von unterschiedlichen Organisten gut bedienen zu können, wurde zusätzlich eine farblich passende höhenverstellbare Sitzbank erworben. Die außerplanmäßigen Anschaffungskosten belaufen sich auf rund 10.900 Euro. Mit der neuen Orgel bietet die Kapelle für Trauerfeiern einen würdigen musikalischen Rahmen.
Bei der Einweisung in das neue Instrument durch die Firma Kisselbach und der ersten Spielproben zeigte sich die Organistin Gisela Wiegmann sichtlich begeistert und gerührt. Frau Wiegmann begleitet bereits seit jungen Jahren in den Gottesdiensten und Trauerfeiern den Gemeindegesang. „Dass ich das auf meine alten Tage noch erleben darf“, so die 85-jährige Organistin. Als kleines Dankeschön für den unermüdlichen musikalischen Einsatz verbunden mit dem Wunsch, dass ihr mit Gottes Hilfe, die Freude und Liebe zur Musik noch lange erhalten bleibt, überreichte Samtgemeindebürgermeister Karin Single Frau Wiegmann einen Blumenstrauß.
