Vorlage - LEI/2017/076-02  

Es ist eine Fahrbahnfläche von 2.008,40 m² saniert worden. Dabei kam es zu einem Materialeinsatz von 109,4 t, das entspricht einer durchschnittlich aufgebrachten Fahrbahnschichtdicke von ca. 2,178 cm. Die Kosten der Gesamtmaßnahme betrugen 27.618,97 €, das heißt, der Quadratmeterpreis beläuft sich auf 13,75 €.

Im Vergleich der Kosten zu einer „herkömmlichen“ Asphaltdeckschicht in einer Stärke von 4 cm (hier: Quadratmeterpreis in Höhe von 10,29 € der Straßenbaumaßnahme „Zum Wohlenberg“) ist der DSH-V-Belag ein sehr teurer Belag und hat zudem auch eine sehr geringe Schichtdicke. Der höhere Preis ist sicher aufgrund preisbestimmender Materialeigenschaften wie Art/Güte des Bindemittels begründet. Zudem ist zur Herstellung der Fahrbahndecke der gleiche technische Einsatz von Maschinen, Geräten usw. notwendig.

Beurteilung nach Haushaltsrecht und Abgabenrecht

Die Herstellung/Erneuerung einer Asphaltdeckschicht oder auch die Aufbringung eines Dünnschichtbelages sind Sanierungs- und Unterhaltungsmaßnahmen der Gemeinde. Die obere Verschleißschicht hat eine kürzere Nutzungszeit als die darunterliegenden Tragschichten. Bei dieser Maßnahme ist es rechtlich nicht möglich, Anliegerbeiträge zu erheben. 

Anders verhält es sich, wenn neben der oberen Asphaltdeckschicht auch die darunterliegenden Tragschichten erneuert oder verstärkt werden. Hierdurch erfährt die Fahrbahn eine wesentliche Wertverbesserung und die Erhebung von Anliegerbeiträgen wäre möglich. Hierbei sieht die Straßenausbeitragssatzung der Gemeinde Leiferde eine Kostenverteilung von 25 % Gemeindeanteil und 75 % Anliegeranteil vor. 

Wäre die „Rigaer Straße“ grundhaft erneuert worden, würden sich die Kosten in etwa wie folgt darstellen (Preisgrundlage Baumaßnahme „Zum Wohlenberg“).

Kostenverteilung beider Verfahren im Vergleich

Aus wirtschaftlichen/haushaltstechnischen Überlegungen ist die Herstellung von Dünnschichtbelägen - insbesondere bei Fahrbahnen am Ende ihrer Nutzungszeit - nicht sinnvoll. So könnte die Gemeinde Leiferde mit nur in etwa dem halben Kosteneinsatz eine beitragspflichtige Erneuerung der Fahrbahn realisieren, welche zudem wirtschaftlich, nachhaltig und bautechnisch richtig wäre.    

Bautechnische Beurteilung

Wie schon mehrfach in den politischen Sitzungen mitgeteilt, wird man durch Aufbringung von Dünnschichtbelägen - insbesondere auf alten netzartig gerissenen Fahrbahnen - keine zufriedenstellenden und nachhaltigen Ergebnisse erzielen können. Im ersten Jahr erweckt es den Anschein, der neue Fahrbahnbelag verspreche den Erfolg einer Rissefreiheit. Das ist aber nicht der Fall. Schon in den darauf folgenden Jahren werden sich die Risse erneut wieder an der Oberfläche zeigen und das umso schneller, je dünner die aufgetragene neue Fahrbahndeckschicht ist.

Dünnschichtbeläge sind nicht das geeignete Bauverfahren für verschlissene Fahrbahnen am Ende ihrer Nutzungszeit. Hier ist eine grundhafte Erneuerung unerlässlich.

Dünnschichtbeläge haben dort ihre „Daseinsberechtigung“ und erfüllen Ihren Zweck, wo es um Griffigkeitsprobleme, leichte Ausmagerungen (fehlendes Feinkorn, Offenporigkeit der Fahrbahn) und um den Ausgleich kleinerer Spur- und Fahrbahnunebenheiten geht.

Keine

Foto des Straßenbelages „Rigaer Straße“