Vorlage - SGM/2023/183  

Betreff: Sachstandsbericht Integrationsbüro - Aktuelle Entwicklungen und Aussicht -
Status:öffentlich  
  Aktenzeichen:315.5040.00
Beratungsfolge:
Ausschuss für Familie, Senioren, Soziales und Integration Anhörung
22.08.2023 
Sitzung des Ausschusses für Familie, Senioren, Soziales und Integration zur Kenntnis genommen     
Samtgemeindeausschuss der Samtgemeinde Meinersen Anhörung
Samtgemeinderat Meinersen Anhörung
21.09.2023 
Sitzung des Samtgemeinderates zur Kenntnis genommen     

Sachverhalt:

 

Die Soziale Integration kann nur vor Ort gelingen. Daher ist es wichtig, die Integrationsarbeit in der Kommune weiter zu etablieren und als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen. Es bedarf unmittelbarer Kontakte zwischen Nachbarn, ehrenamtlichen Helfer*innen, Kirchenge-meinden, Sportvereinen, Schulen, Kindertagesstätten, Firmen und Betrieben usw. vor Ort. Alle gemeinsam tragen einen erheblichen Teil zur Integration und vor allem ihrem Erfolg bei. Die Arbeit des Integrationsbüros setzt hier an.

 

Mit dem positiven Abschluss des Asylverfahrens endet die soziale Betreuung der Geflüchteten durch die Ausländerbehörde. Die Schließung der Versorgungslücke zwischen Ausländerbehörde und Jobcenter ist weiterhin ein Aufgabengebiet. Hier hat die Samtgemeinde Meinersen durch die Schaffung der Stelle des Integrationsbüros eine wichtige Vorreiterrolle inne. Im Rahmen der sozialen Betreuung finden sich verschiedene Themenbereiche wieder, die sowohl die Geflüchteten, aber auch die Engagierten in diesem Bereich betreffen. Zu nennen sind hier beispielhaft: 

 

   Krisenintervention und Konfliktberatung (persönliche Krisen)

   Einzelfallbetreuung bei Familien in schwierigen Lebenslagen (Beispiel: Familie mit einem schwerbehinderten Kind)

   Behördenangelegenheiten

   Unterstützung bei der Arbeitsaufnahme (Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern, Erstellen von Bewerbungen etc.)

   Unterstützung bei der Bewältigung von Schulden, bzw. Verhinderung des Aufbaus

von Schulden

   Initiieren von Projekten, die die Integrationrdern

   Ansprechpartnerin der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer*innen bei auftre-tenden Problemen

   Betreuung der Flüchtlingshelfer*innen (Raum für Austausch)

   Initiieren gemeinsamer Projekte Samtgemeinde/Ehrenamtliche.

 

Mit der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten Fluchtbewegung in Europa hat sich das Aufgabenfeld des Integrationsbüros erneut verändert. Besonders zu Beginn waren die akute Nothilfe und die Unterstützung des großen ehrenamtlichen Engagements in der Bevölkerung eine wichtige Aufgabe. Mit der Reaktivierung des Lenkungskreises wurde ein (virtueller) Raum geschaffen, in dem sich die verschiedenen Vertreter*innen der Vereine, Initiativen, Organisationen und Kirchen austauschen und ihre Arbeit aufeinander abstimmen konnten. Das Integrationsbüro stellte neue, überregionale Informationen zur Verfügung und kommunizierte diese aktiv an die Interessierten. Es dient als Ansprechpartner für die Bürger*innen. Innerhalb der Verwaltung soll das Integrationsbüro bei Bedarf alle Anfragen zur Ukrainehilfe bündeln und koordinieren. Eine Vernetzung mit dem Landkreis wurde hergestellt.

 

Die Gemeinschaftsunterkunft in Meinersen wurde durch den Landkreis wieder aktiviert und auch die 50% Förderung wurde erneut durch den Landkreis übernommen. Die Samtgemeinde unterstützt daher die pädagogische Arbeit vor Ort mit 19,5 Std. Der Anteil der Einzelfallhilfe nimmt hier die gesamte pädagogische Arbeit vor Ort ein.

 

Zunächst erfolgte hier nur die Unterbringung von ukrainischen Geflüchteten. Durch eine Änderung der Rechtslage im August 2022 gehörten ukrainische Geflüchtete nun gleich dem Personenkreis nach dem SGB II an. Ein Asylantrag entfiel und auch die zuständige pädagogische Betreuung durch den Landkreis.

 

Nach der durch den Brand bedingten Sanierung, werden seit März/April 2023 daher Asylbewerber aller anderen Nationen hier untergebracht. Aktuell ist die Gemeinschaftsunterkunft mit 64 Personen belegt. Sie kommen aus Ländern wie: Syrien, Nigeria. Kolumbien, Georgien, Türkei, Iran, der Elfenbeinküste.

 

Die Aufgaben vor Ort sind:

 

  • Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen
  • Hilfe bei der Klärung von Behördenangelegenheiten
  • Hilfe bei der Vereinbarung von medizinischen Terminen
  • Hilfe bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche
  • Hilfe bei der Anmeldung an Schule oder Kindergarten

 

Die Betreuung dezentral untergebrachter ukrainischen Geflüchteten findet zusätzlich statt. Aktuell werden ca. 100 Personen und ihre Familien durch das Integrationsbüro betreut. Unterstützend hierfür konnte eine muttersprachliche Dolmetscherin bei der Samtgemeinde eingestellt werden. So wurden u. a. eine wöchentliche Sprechstunde im MGH und ein Sprachangebot eingerichtet. Zudem begleitet sie Gespräche, um dort zu übersetzen. Das wöchentliche Sprachangebot wird durchschnittlich von 8 Teilnehmern besucht.

 

In der wöchentlichen Sprechstunde sind durchschnittlich 3-5 Familien anwesend. Die Aufgaben hier sind:

 

  • Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen (Jobcenter, Familienkasse, BuT)
  • Unterstützung bei der Vereinbarung von Terminen bei Behörden und Ärzten
  • Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitsplatzsuche

 

 

Aktuell sind die Inhalte der Arbeit des Integrationsbüros fast ausschließlich Einzelfallhilfen.

 


 

Projekte: 

 

Fahrradwerkstatt

Die Fahrradwerkstatt besteht seit dem Jahr 2015 und hat einen sehr großen Stellenwert in der Unterstützung der geflüchteten Menschen. Zu den Öffnungszeiten bestand sehr reger Besucherverkehr. Der Erwerb einesnstigen Fahrrades ermöglicht eine hohe Mobilit.

Zudem wurden die Geflüchteten angeleitet, kleine Reparaturen unter Anleitung durchzuführen, so dass sie in ihrer Selbständigkeit gefördert wurden.

Mit der Zunahme an neuankommenden Geflüchteten ist der Zulauf in die Fahrradwerkstatt konstant hoch.

 

Ausblick:

 

Es ist im Moment nur sehr schwer einschätzbar, wie lange das hohe Aufkommen an Einzelfallhilfe geleistet werden muss. Die Projektarbeit hatte sich als wesentlicher Bestandteil des Integrationsbüros entwickelt und sollte nach wie vor ausgebaut werden. Ziel bleibt es, das Miteinander von geflüchteten Menschen und der hier bereits beheimateten Bevölkerung zu fördern und eine gelungene Integration herbeizuführen.

 

Es wird davon ausgegangen, dass nach der bewältigten Akuthilfe perspektivisch die konkreten Integrationsaufgaben wieder deutlich zunehmen werden und dann die für die Gemeinschaft äerst wichtige, bedarfsgerechte Projektarbeit wieder neuen Schwung erhalten wird.

 

 

 

Folgende Beteiligungsverfahren wurden eingeleitet:

 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen:

NEIN

Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten:

JA

Beteiligung des Seniorenbeirates:

NEIN

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Keine

 

 


Anlage/n:

 

Keine

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