Dorfentwicklung

Seit der Auftaktveranstaltung zum Dorfentwicklungsprogramm im Januar 2020 ist eine Menge passiert.

Dorfentwicklung: Die Gemeinschaft zählt.

Seit der Auftaktveranstaltung zum Dorfentwicklungsprogramm im Januar 2020 ist eine Menge passiert. Nach diversen Arbeitskreisen, Videokonferenzen und Workshops mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die gemeinsam Ideen für die Zukunft ihrer Gemeinde entwickelten, wurde die Dorfregion Meinersen im März 2021 in das Niedersächsische Dorfentwicklungsprogramm aufgenommen. Anschließend trafen sich erneut Arbeitsgruppen in den einzelnen Dörfern, um gemeinsam förderungsfähige Zukunftsprojekte zu identifizieren. Auch Einzelpersonen brachten sich mit insgesamt über 300 Vorschlägen in eine „digitale Ideenkarte“ ein. Aus all diesen Initiativen wurden circa 70 Projekte ausgewählt, die im letzten Jahr Eingang in den sogenannten Dorfentwicklungsplan fanden. Ende 2022 erkannte das zuständige Amt für regionale Landesentwicklung in Braunschweig diesen Plan an. Das hieß: Jetzt konnten die ersten Förderanträge gestellt werden.

Bis zum 30. September 2023 arbeitete die Gemeindeverwaltung die ersten fünf Anträge aus, die für die Zukunft der Dorfregion als besonders wichtig erachtet werden:

  • Sanierung und ansprechende Umgestaltung der Straße „Am Marktplatz“ in Meinersen
  • Revitalisierung des Naturlehrpfads zwischen Oker und Mühlenkanal in Meinersen
  • Nutzungserweiterung des Rathausparks der Samtgemeinde
  • Sanierung der Wiedenroder Straße in Böckelse
  • Neugestaltung des Friedhofs in Ohof

Im April oder Mai nächsten Jahres wird eine Antwort aus Braunschweig erwartet, ob und in welcher Höhe Fördermittel für die Umsetzung der Vorhaben bereitstehen. Dann sind die Maßnahmen auszuschreiben und anschließend erfolgt der Baubeginn.

 

Förderung privater Sanierungsvorhaben

Neben den öffentlichen Initiativen haben auch Privatleute gute Chancen, Fördermittel für die Erhaltung historischer Bausubstanz in alten Dorfkernen zu bekommen. Möglich sind beispielswiese Dach-, Fassaden- oder energetische Sanierungsprojekte. „Der Amtshof Eicklingen unterstützt bei der Antragsstellung. Interessenten können sich ohne Umweg über die Gemeinde direkt dorthin wenden“, empfiehlt Gemeindedirektor Steffen Weichsler.

 

Ansprechpartner für private Förderungsanträge

Amtshof Eicklingen

Planungsgesellschaft mbH & Co. KG

Mühlenweg 60

29358 Eicklingen

Tel.: 05149 – 18 60 80

Mail: info@amtshof-eicklingen.de

Web: www.amtshof-eicklingen.de

 

 

 

Unterstützung für kleine Initiativen

Daneben hat die Gemeinde auch ein eigenes Programm aufgestellt, um Kleinstinitiativen zu fördern. Steffen Weichsler erläutert den Hintergrund: „Früher gab es nur Fördermittel für Vorhaben ab 10.000 Euro. Jetzt haben wir einen Haushaltsansatz geschaffen, um auf unkomplizierte Weise auch kleinere Projekte zu fördern. Das können Scheren für den Baumschnitt auf einer Streuobstwiese sein oder ein öffentliches Grillfest, um die Gemeinschaft zu beleben.“ Meinersens Bürgermeister Thomas Spanuth ergänzt: „Finanziell gesehen mögen das kleine Maßnahmen sein. Doch in sozialer Hinsicht haben solche Initiativen eine enorm große Bedeutung.“

 

Dorfentwicklung ist Gemeinschaftsarbeit

Überhaupt ginge es beim Dorfentwicklungsprogramm nicht nur um viel Geld für bauliche Maßnahmen, sondern vor allem um die Belebung der Dorfgemeinschaft, erklärt Thomas Spanuth. „Wenn sich die Menschen zusammentun und gemeinsam darüber diskutieren, wohin sich ihr Dorf entwickeln soll, dann ist das nicht nur der richtige Weg, sondern auch das Ziel der Dorfentwicklung. Dorfentwicklung muss wachsen!“ Dem kann Steffen Weichsler nur zustimmen. „In erster Linie geht es nicht darum, was wir als Gemeindeverwaltung tun, sondern um das, was die Dorfgemeinschaft macht. Wenn die Dörfer ihre Maßnahmen nicht aus sich selbst heraus entwickeln, sind die Vorhaben nicht nachhaltig und führen nicht weit.“

 

Ausbildung von Dorfmoderatoren

Doch nicht in allen Orten gelingt es gleich gut, gemeinschaftliche Entwicklungsprozesse anzustoßen. Während man in einigen Dörfern bereits spürbar zusammenrückt, um gemeinsame Projekte zu realisieren, fällt das andernorts schwer. Das weiß die Gemeindeverwaltung und hat sich auch dafür eine Lösung überlegt. „Wir wollen die Ausbildung sogenannter Dorfmoderatoren unterstützen, die die Einwohnerschaft in den Orten zusammenbringt“, sagt Thomas Spanuth. Steffen Weichsler ergänzt: „Dazu werden zentral vom Land Niedersachsen Workshops angeboten, in denen angehende Moderatoren lernen, wie man die Menschen motivieren kann, sich zu beteiligen, und entsprechende Veranstaltungen zu organisieren.“ Wer sich dafür interessiere, könne sich einfach unter folgendem Link erkundigen.

 

Mehr dazuunterwww.dorfmoderation-niedersachsen.de

 

Kein Projekt ohne Manager

Mittlerweile hat das Dorfentwicklungsprogramm der Dorfregion Meinersen beachtliche Ausmaße angenommen. Allein die Kommunikation all dessen, was aktuell geschieht und wo Beteiligungsmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger bestehen, ist eine umfangreiche Aufgabe, die nicht einfach nebenbei zu erledigen ist. Von der Begleitung der Initiativen und der Unterstützung bei der Antragsstellung ganz zu schweigen. Deshalb wird es ab nächstem Jahr einen Projektmanager geben, bei dem die Fäden zusammenlaufen und der allen Beteiligten mit Rat und Tat zur Seite steht. Unter anderem wird er die digitale Ideenkarte weiter begleiten. Das ist eine Aufgabe mit weitreichender Perspektive! Denn auch, wenn das Förderprogramm ab 2028 ausläuft, wird die Dorfentwicklung weitergehen.

 

Für Interessierte und Mitmacher

Alle Infos zum Dorfentwicklungsprogramm, zu Fördermöglichkeiten und die digitale Ideenkarte sind zur finden unter https://www.sg-meinersen.de/samtgemeinde/gemeinde-meinersen/dorfregion-meinersen/

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