Vorlage - SGM/2022/049-02  

Aktueller Sachstand Biodiversitätsstrategie für die Samtgemeinde Meinersen:

1. Fließgewässer

Es ist geplant einen Aktionstag in der Samtgemeinde Meinersen zum Entfernen des invasiven drüsigen Springkrautes stattfinden zu lassen. Genaue Standorte, an dem das Kraut entfernt werden soll, sind noch nicht genau festgelegt; daher werden Gespräche mit dem ASV Meinersen stattfinden. Ggf. ergeben sich daraus weitere Aktionen, die im Sinne der Biodiversität interessant sind.

2. Friedhöfe

Mit den Mitarbeiterinnen des Friedhofswesens erfolgte eine genaue Sichtung aller Friedhöfe in der Samtgemeinde Meinersen, um mögliche Flächen für die Anpflanzung von Blühstreifen/-wiesen zusammenzutragen. Nach dieser Sichtung wurde leider auch festgestellt, dass nicht auf allen Friedhöfen eine solche Anpflanzung möglich ist. Dabei wurde bei der Auswahl der Flächen die Geeignetheit, der Aspekt der Pflege, der Standort (bzgl. Licht) und die Bewässerung geprüft.

Mit dem Bauhof werden die Anpflanzungen besprochen und abgestimmt.

Für die Friedhöfe wurde der Wehretaler Sommertraum bestellt und wird in den nächsten Wochen vom Bauhof auf den Friedhöfen eingebracht.

Insgesamt kam eine Fläche von über 2.400 m² zusammen.

3. Gebäudebrüter auf Gebäuden der Samtgemeinde bzw. Gemeinde- und Privathäusern

Im August 2022 fand der erste Austausch bzgl. des „Nistkastenprojektes“ mit Vertretern des NABU Kreisverbandes Gifhorn und Meinersen, dem NABU Artenschutzzentrum Leiferde sowie der Verwaltung statt. Da es sich um ein mehrjähriges Projekt handelt, wird das Projekt mit der Anbringung von Nistkasten zunächst an geeigneten Gebäuden der Samtgemeinde und den dazugehörigen Gemeinden beginnen. Die Verwaltung erarbeitete eine Zusammenstellung aller Gebäude und über ließ den Umweltverbänden zu prüfen, welche Nistkästen am geeignetsten sind. Verwaltungsseitig wurden die entsprechenden Nistkästen beschafft und durch den Bauhof aktuell angebracht. Anfang 2023 fand ein weiteres Gespräch mit dem bereits o. g. Personenkreis statt, um sich über die weiteren Schritte des Projektes auszutauschen. Ziel ist es, die Bevölkerung über das Projekt „Gebäudebrüter für Familien“ aufzuklären und möglichst viele Bürger*innen dafür zu gewinnen. Hierzu wird noch in diesem Jahr eine Infoveranstaltung stattfinden. Finanziell unterstützen soll dabei die Bingo-Umweltstiftung, Anträge sind bereits gestellt.

4. Schulung der Bauhofmitarbeiter im Obstbaumschnitt

Die Schulung der Bauhofmitarbeiter für den Obstbaumschnitt wird im November 2023 stattfinden.

5. Kompensationspool

Aufgrund fehlender Flächen bei der Samtgemeinde bzw. bei den Mitgliedsgemeinden bestehen nur eingeschränkte Möglichkeiten einen Kompensationspool zu errichten. Aktuell wird verwaltungsseitig eine Liste mit allen gemeindeeigenen Flächen zusammengestellt, um zu prüfen, welche für einen Kompensationspool in Frage kommen könnten. Anfang 2023 fand ein Termin mit der Landwirtschaftskammer statt. Es wird nun Kontakt zu den Landwirten aufgenommen, um Erstgespräche zu führen und diese über die Möglichkeiten verschiedenster Kompensationsmaßnahmen sowie sogenannte Eh-Da Flächen zu informieren.

Ein enger Austausch mit den Landwirten/Grundstückseigentümern ist für eine positive Zusammenarbeit von großer Wichtigkeit. Daher sind weitere Möglichkeiten zum Erstellen eines Kompensationspools gemeinsam zu eruieren.

6. Wald am Gajenberg zwischen Waldbad und Kindergarten

Gemäß des SGR-Beschlusses wurde die Verwaltung beauftragt, bis zum 31.01.2023 festzustellen, durch welche Maßnahmen das Betretungsverbot des Waldstücks am Gajenberg zwischen Kindergarten und Schwimmbad rückgängig gemacht werden kann. Von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) ist zu prüfen, ob es aus Gründen des Naturschutzes fachliche Bedenken hinsichtlich einer Reaktivierung gibt.

Ende Januar hat aus diesem Grund ein Termin mit der UNB und der Verwaltung stattgefunden. Bei einer ausgiebigen Betrachtung wurde festgestellt, dass der Wald am Gajenberg in seiner aktuellen Ausprägung wertvolle Schutzfunktionen erfüllt. Seine Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz, den Klima- und Immissionsschutz, den Wasser- und Bodenschutz ist erheblich. Er bietet wichtigste Lebensgrundlagen für Pflanzen und Tiere und trägt damit zum Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität) bei. Der vorhandene Mischwald mit seinem hohen Totholzanteil und der gut ausgeprägten Naturverjüngung ermöglicht eine natürliche Waldentwicklung. Diese sollte aus Sicht der Wald- und Naturschutzbehörde gefördert werden. Die wertvollen Funktionen lassen sich leider nicht mit einer Intensivierung der Freizeitnutzung vereinbaren. Durch umfassende Verkehrssicherungsmaßnahmen müssten große Anteile von Totholz und Naturverjüngung beseitigt werden. Grundsätzlich ist es jedoch nicht erforderlich, den Wald für die Naherholung zu sperren. Die Besucher*innen werden daher durch Beschilderungen auf die waldtypischen Gefahren, wie herabfallende Zweige und schwierige Geländeverhältnisse, hingewiesen.

Keine

Keine